Malta Sightseeing – die Variante ohne Auto

In unserem Beitrag Malta – Geheimtipp für den nächsten Urlaub? haben wir beschrieben, wie wichtig die Organisation vor der Reise ist. Je nachdem, wo und wie du auf Malta wohnen wirst und ob du ein Auto hast oder keins, sind sehr entscheidend dafür, wie du die Insel erleben wirst.

Wir hatten uns für die Variante ohne Auto entschieden. Das hat zur Folge, dass du bei allem, was du unternimmst, auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen bist. Boot, Taxi oder Bus.

Malta ist nicht sehr groß. Die 300 km² lassen sich leicht erschließen. Denkt man. Wäre da nicht das Verkehrschaos. Viele Reiseführer schreiben, auf Malta kommst du mit dem Bus leicht überall hin. Das stimmt prinzipiell, nur musst du sehr sehr viel Zeit mitbringen.

Valletta – Barrakka Gardens – hier erholen sich Einheimische und Touristen

Wie bekommt man einen schnellen Überblick?

Wir sind ja überhaupt keine Freunde von Sightseeing im Touristenpulk. Doch manchmal ist es vielleicht die bessere Variante. „Um schnell einen Überblick über die Insel zu bekommen, setzt euch einfach in den Hop-on-hop-off-Bus und steigt hier und da mal aus“ empfahl uns Sabine. Sie lebt seit über 20 Jahren auf Malta und hilft deutschen Auswanderern und Firmengründern, auf der Insel Fuß zu fassen. Wie kommen wir auf Sabine? Gerne nehmen wir auf unseren Reisen Kontakt zu Insidern auf, in diesem Fall gab es 2017 eine Reportage im BR, die noch bis zum 18.7.2018 in der ARD Mediathek zu sehen ist. Der 30-minütige Film vermittelt übrigens einen guten ersten Eindruck von Malta und Gozo.

Lucky Ways -Tipp:

Wer sich für ein dauerhaftes Leben auf Malta interessiert, für den muss Auswandern kein Traum bleiben. Hier gibt es gute Beratung:

Sabine Sausmekat, SSCI Consulting International

 

Mdina – Stadttor in der Befestigungsmauer

Malta Sightseeing – mit dem Hop-on-hop-off-Bus

Das Prinzip ist einfach. Erwachsene buchen ein Tagesticket für 20 € pro Person. Hop on, bedeutet, du kannst an jeder beliebigen Station zusteigen und Hop off heißt, du steigst aus, wo es dir gefällt, machst ein bisschen Sightseeing und nimmst dann einen der nächsten Busse, um weiter zu fahren. Der Bus startet in Sliema am Fährhafen alle 30 Minuten zwischen 9 und 15 Uhr.

Die wichtigsten Stationen:

Von Valletta im Osten über  – Ta´Quali Nationalpark – Mosta Dom – Mdina – Mgarr Church – zur Golden Bay im Nordwesten. Wieder rüber an die Ostküste und dann an der Küste entlang zurück. Man bekommt einen guten Eindruck von Bugibba  – St. Georges Bay – Spinola Bay. Man sieht die Partyorte Paceville und St. Julians und endet wieder in Sliema am Fährhafen. Die reine Fahrzeit des Busses beträgt 3 Stunden. Einen Fahrplan gibt es Onboard. Dazu Kopfhörer für den Audioguide in verschiedenen Sprachen. Wenn man also morgens rechtzeitig startet, hat man etwa 6 Stunden Zeit für Hop-Off. Wir fuhren von Birgu gemütlich mit dem Taxiboot nach Valletta und stiegen dort zu.

Mdina – die stille Stadt – vor der Kathedrale

Malta Sightseeing – Mdina

Mdina wurde auf einem Plateau im Zentrum der Insel gebaut und war lange die Hauptstadt Vallettas. Alte barocke Gebäude, eine atemberaubende Kathedrale und natürlich die Befestigungsmauer rund um die Stadt dominieren die Skyline. Mdina hatte schon viele Namen, u.a. Melita aus der Zeit der Römer, Medina aus der Zeit der arabischen Besetzung und Citta Vecchia, nachdem Valletta erbaut wurde. Heute ist Mdina auch bekannt als Silent City, weil die Stadt zu jeder Tages- und Nachtzeit Ruhe und Gelassenheit vermittelt. In Mdina selbst leben nur noch etwa 300 Einheimische. Das fällt wiederum auch nur auf durch die Autos in der Stadt auf, denn nur die Einheimischen dürfen hineinfahren. Die Touristen sind demnach weitgehend unter sich.

Mdina – die Kanonen vor der Kathedrale sind fast Jedem ein Foto wert

Betritt man die alte Stadt über die Brücke durch ein Eingangstor ist man schlagartig in frühere Jahrhunderte zurückversetzt. An der Information bekommt man einen Plan für einen Rundgang und die Besichtigung verschiedener Museen. Der Rundgang führt unweigerlich zur Kathedrale, wo nahezu jeder ein Foto mit einer der Kanonen macht.

Und wenig später landen alle im Fontanella Tea Garden. Mangels Alternativen ist es hier voll, doch mit ein bisschen Glück bekommt man einen Tisch mit Aussicht. Letztere ist das eigentlich Interessante, denn von hier schaut man weit über die Insel, man sieht sehr schön, wie sich das Leben auf Malta in einer einzigen großen Stadt abspielt, die im Norden von St. Paul´s Bay bis zu den Three Cities im Süden reicht, im Zentrum Valletta, Sliema und St. Julians. Immerhin 90% der Einwohner Maltas leben hier. Der angeblich so berühmte Kuchen des Fontanella Tea Garden war – sagen wir mal – nicht schlecht.

Im Foto prominent zu erkennen, der Dom von Mosta. Das Grün im Vordergrund ist der Ta’Quali Nationalpark.

Lucky Ways -Tipp:

Besuche Mdina am späteren Nachmittag. Dann bist du zur besten Kaffeezeit im Fontanella Tea Garden. Nach Genuss der Aussicht bietet die Stadt schöne Fotomotive in der Abendsonne.

Einen Überblick über Traditional Food im Fontanella Tea Garden findest du hier. 

 

Malta Sightseeing – Mosta

Malta ist ein Eldorado für Liebhaber der Kirchenkultur. Ca. 365 Kirchen jeglicher Größe gibt es zu bestaunen. Malta ist erzkatholisch und in Zeiten vor dem EU-Beitritt wäre die bayerische Herdprämie hier eher eine liberale politische Meinung gewesen. Noch heute besteht totales Abtreibungsverbot.

Mosta – Blick auf die Rotunda von der Südseite

Für uns sind Kirchen bei unseren Reisen nicht gerade das Sightseeing Objekt Nr. 1, doch Kulturbanausen sind wir auch nicht. Den Dom von Mosta, auch als Rotunda bekannt, sollte man schon mal gesehen haben. Dafür gibt es diese Gründe:

Im Gegensatz zu den üblichen Barockkirchen sollte der Dom von Mosta Ähnlichkeit mit dem Pantheon in Rom haben. Die Kirche ist zwar rund, aber die Fassade mit den Säulen, Dreiecksgiebel und Türmen ist nach Süden ausgerichtet. Der Dom hat die zweitgrößte freitragende Kuppel Europas nach dem Petersdom und wenn man die Hagia Sofia in Istanbul mit einbezieht, die drittgrößte der Welt. Um das Gewicht der Kuppel tragen zu können, ist die Mauer unten über 8m dick. Der Innendurchmesser der Kuppel beträgt 36 Meter. Das ist doch mal was.

Mosta Dom – Blick auf die freitragende Kuppel

Und natürlich ist in Mosta auch ein Wunder geschehen. Die schlimmsten Stunden erlebte die Rotunda im zweiten Weltkrieg. Von 4 Fliegerbomben durchschlug eine die Kuppel und landete am Boden der Kirche. Doch Gott hatte seine Hand drauf. Keine der Bomben explodierte und keiner der im Gotteshaus Schutzsuchenden kam zu Schaden. Seitdem kann man die Bombe im Dom besichtigen. Zu guter Letzt gibt es in der Mariä Himmelfahrt gewidmeten Kirche neben einer Marienstatue auch noch ein gekröntes Altarbild zu bewundern. Ja ihr habt richtig gehört. Gekröntes Altarbild. So eine Krönung kann natürlich nur ein Papst genehmigen, so geschehen durch ein Dekret Papst Paul VI. im Jahre 1975. Bei einer Restauration wurde das Bild also gekrönt und noch mit zwölf goldenen Sternen versehen. Ihr seht, an der Rotunde von Mosta kommt man nicht vorbei.

Golden Bay – einer der schönsten Sandstrände Maltas

Malta Sightseeing – Golden Bay

The weather is fine. Wir wollten nicht nur schwitzen. Nach Malta fliegt man ja unter anderem auch zum Baden, Bräunen Tauchen. Nur, mit einem Bild von den Malediven im Kopf hat man auf Malta ein echtes Problem. Schöne Sandstrände sind Mangelware, lange Sandstrände gibt es nicht und einsame Sandstrände sucht man völlig vergebens. Wer hingegen Klippen mag, der freut sich, felsige Küste gibt es reichlich und vor allem die Jugend hat sichtlich Vergnügen daran, in St. Peter´s Pool von den Klippen in herrlich türkisfarbenes Wasser zu springen. Wer ein Boot hat, ist auch fein raus. Der findet vor allem grandiose Schnorchel- und Tauchreviere. Somit ist klar, dass dir die wenigen Sandstrände als Highlight verkauft werden. Du findest sie vorwiegend im Norden. Melliah Bay, Paradise Bay, Golden Bay, um die wichtigsten zu nennen. Sie zeichnen sich aus durch große Hotels in Lauf- und Sichtweite. Hier tummeln sich Touristen und Einheimische gleichermaßen. Wer volle Adriastrände mag, findet das hier bestimmt richtig super.

Stadtstrand in Birgu (Vittoriosa)

Wir haben unsere Handtücher in der Golden Bay dazu gelegt und als Alternative den Stadtstrand in Birgu ausprobiert. Hast du ein Handy mit Kopfhörern dabei, ist das eine gute Möglichkeit, dich gedanklich doch auf die Malediven zu beamen. Mit dem letzten Bus fuhren wir dann nach Sliema zurück.

Malta Sightseeing – lohnt sich die Tour mit dem Hop-on-Hop-off-Bus?

In der Tat bekommt man einen guten Überblick über die Sehenswürdigkeiten Maltas. Es bleibt genug Zeit z.B. auch zum Baden, so wie wir es gemacht haben. Die gesamte Küste zwischen Burgibba und Sliema hat uns nicht sehr beeindruckt. Aber wir sind ja auch keine Freunde des Massentourismus, der großen Hotels und Appartementhäuser, der Touristenstandardmenüs und der Irish Pubs. Und es ist ja auch gut zu wissen, wohin man nicht muss. Der Audio Guide im Bus ist ein guter zusätzlicher Reiseführer und mit vielen Informationen rund um Malta recht unterhaltsam. Insgesamt können wir Malta Sightseeing mit dem Hop-on-Hop-off Bus empfehlen.

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