Offroad in den albanischen Alpen

Vorurteile über Albanien gibt es genug. Keines hat sich bei unserer Reise bestätigt. Nette Albaner bemühen sich, den wenigen Reisenden etwas zu bieten. Albanien ist ein faszinierendes Land mit einer noch sehr unberührten Natur in den albanischen Alpen und langen Sandstränden an der Adria.
Und vor allem ist es ein sicheres Reiseland. Zu keinem Zeitpunkt

haben wir uns selbst in den abgelegensten Gegenden unsicher gefühlt, im Gegenteil jeder hat versucht uns „mit Händen und Füßen“ zu helfen.

Eine unserer schönsten Touren ging durch die albanischen Alpen in den Theti Nationalpark und von dort über eine abenteuerliche Offroad-Piste zurück nach Shkodër.

Anreise nach Albanien

Vorweg: Bitte gültigen Reisepass nicht vergessen. Albanien ist nicht EU. Verschiedene Reiseführer und auch der ADAC empfehlen einen internationalen Führerschein mitzunehmen. Wir hatten einen dabei, er wurde allerdings niemals verlangt.

Als Einreisepunkt haben wir den Grenzübergang Hani I Hoti gewählt, denn dieser liegt am nächsten zu unserem Reiseziel Theti Nationalpark. Im September betrug die Wartezeit an der Grenze ca. 30 Minuten.

 

 

Straßen und Beschilderung

Es gibt die Autobahn und einige Nationalstraßen, die einigermaßen gut ausgebaut sind. Aber Vorsicht, auch auf diesen fahren Eselskarren und es sind nicht wenig Fußgänger am Straßenrand unterwegs. Abseits dieser Straßen nimmt die Schlaglochdichte immer mehr zu. Schaut man in die Karte, so sieht man eine eingezeichnete „Straße“ für die Strecke Hani I Hoti – Koplik. – Bogë – Theth – Shkodër.

Reisetipp: Straßen in Albanien:

Bis Bogë kannst du es noch Straße nennen, genauer gesagt bis zur Paßhöhe hinter Bogë. Die ist teilweise sogar erstaunlich gut ausgebaut. Man sieht hier deutlich den Fortschritt auch in Albanien. Wir vermuten, dieser Ausbau wird weitergehen, um den Theti Nationalpark für den Tourismus zu erschließen. Deshalb sollten Offroad-Fahrer nicht mehr allzu lange warten.

 

Eine Beschilderung gibt es schon ab dem Abzweig nach Koplik Richtung Bogë nicht mehr. Auf der gesamten Strecke ab hier findet man weder Streckenhinweise noch Ortsnamen. Wir hatten Karten dabei, Maßstab 1: 25.000. Eine Alternative findet ihr jetzt auch bei Pistenkuh.de. Gerade erscheint der brandaktuelle Offroad-Reiseführer zu Albanien mit GPS-Daten, Wegpunkten, Bildmaterial etc.

Ab Ende der Ausbaustrecke brauchst du je nach Gegenverkehr rund 2 Stunden bis Theth. Und ab hier empfiehlt sich ein Geländewagen. Für unseren Landrover Discovery ist das kein Problem. Die Albaner fahren mit jeder Form von Mercedes und auch diversen Kleinbussen. Das würden wir aber nicht unbedingt nachmachen.

Für die Strecke von Theth nach Shkodër solltest du unbedingt einen Geländewagen haben. Die 60 km haben es in sich. Neben Schlaglöchern liegen viele auch große Steine auf der Piste. Die Strecke ist für eine Fahrzeugbreite ausgelegt. Bei Gegenverkehr musst du damit rechnen, bis zu einer Einbuchtung zurückzufahren. Auf Teilstrecken geht oft nur Schritttempo.

 

Zeit mitbringen

Theth und Umgebung sind sehenswert. Hier haben wir eine Übernachtung eingeplant. Es gibt viele Möglichkeiten, von hier aus zu Wander- oder Trekkingtouren aufzubrechen. Zum Beispiel kann man von Theth aus auf die inzwischen berühmte und über die Grenzen bekannte Peak-of-the-balkans-Tour aufbrechen, ein knapp 200 km langer Fernwanderweg durch Albanien, Kosovo und Montenegro. Das geht auf eigene Faust oder als geführte Tour in 10 Tagen.

Wir haben uns für die Strecke von Theth nach Shkodër 2 Tage Zeit gelassen und im Dachzelt übernachtet – ein kleines Abenteuer.  Es gibt keine Übernachtungsmöglichkeiten, auch nicht in den Häuseransammlungen, die auf der Karte wie ein Dorf aussehen. Die Strecke ist wunderschön und in jedem Fall sehr sehenswert.

Nach der Tour kann man es sich auf einem der wenigen Campingplätze in Albanien entspannen. Der Campingplatz Lake Shkodra Ressort am Skutari-See ist ein wirklicher schöner Platz. In der Nebensaison trifft man hier auch überwiegend Offroader und Biker.

Lebe dein Abenteuer nach deinem Geschmack!

 

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